Irland-/Nordirlandreise - Dublin

Meine Schwester, die bereits mehrmals in Irland unterwegs war und von der "grünen Insel" nur so schwärmt, hat mich dazu inspiriert, mir zwei Wochen Urlaub zu nehmen und auf Erkundungstour zu gehen. 

Meine Reise führte mich zunächst nach Dublin, dann für einige Tage nach Galway und ich konnte sogar noch einen Abstecher zu Nordirlands Hauptstadt machen, bevor es von Dublin zurück nach Deutschland ging. 

Dublin

Irlands Hauptstadt ist wirklich einen Besuch wert. Ich habe mich in der Stadt direkt Zuhause gefühlt. 😊 Denn, wenn ich auf Reisen bin, frage ich mich immer "Könntest du hier einige Zeit leben?" und bei Dublin kann ich hier mit einem klaren "Ja!" antworten (Spoiler: bei Galway auch 😉). 

Welche Frage stellt ihr euch immer auf euren Reisen?

Da ich eine absolute Leseratte bin, war mein erstes Ziel natürlich direkt die "Old Library" des Trinity Colleges, Irlands ältester Universität (Gründung: 1592). Im "Long Room", einem 70 m langen Raum, war es wie im Bücherhimmel. 😍 Der Raum war vollgestopft mit Büchern, um genau zu sein, umfasst die dort ausgestellte Sammlung etwa 4,5 Mio. Bücher. Das berühmteste Buch ist das 680 Seiten umfassende "Book of Kells". Dieses enthält Texte der vier Evangelien. Jeden Tag wird eine neue Seite aufgeschlagen, sodass man nach etwas weniger als zwei Jahren das ganze Buch einmal "durchgelesen" hat.


Weiter ging es, vorbei an
"Molly Malone"
(Bronzestatue (1988 enthüllt) der fiktiven Fischhändlerin, deren traurige Geschichte im gleichnamigen irischen Volkslied erzählt wird) zu Irlands größter Kathedrale, der St. Patrick's Kathedrale. Die Kathedrale wurde 1193 gebaut und beherbergt Jonathan Swifts Überreste, dem Autor von "Gullivers Reisen". 


Ratet mal, warum ihr Dekolleté so glänzt. 😄


Nach einer kleinen Stärkung im Bewley's, natürlich mit einer Tasse Tee und einem super leckeren Landbrot mit Avocadocreme und pochierten Eiern, hatte ich genug Kraft, um am Liffey entlang zu flanieren. Die berühmteste Brücke, die den Fluss überspannt, ist die Ha’penny Bridge (Half Penny Bridge), die ihren Namen von der damals zu zahlenden Fußgängergebühr hat, die man zum Überqueren bezahlten musste.


Ein absolutes Muss, das ich echt empfehlen kann, ist das Guinness Storehouse. Hier wird auf unterhaltsame Weise, die Geschichte und die Herstellung des irischen Biers erzählt. Zum Schluss kann man ein Glas Guinness in der Gravity Bar kosten. Ich muss sagen, mir hat Guinness überhaupt nicht geschmeckt 😅 (ich bin lieber bei Cider geblieben). Die Gravity Bar war auch leider sehr überfüllt und ist für ein gemütliches Verweilen eher weniger geeignet. 

Noch ein paar Insides zu Guinness: 
  • das Zapfen von Guinness dauert genau 119,5 Sekunden und erfolgt in zwei Schritten: zunächst wird es im 45-Grad-Winkel zu drei Viertel gefüllt, dann lässt man es eine Minute ruhen bevor es seine Schaumkrone erhält. 
  • Brauhäuser in Dublin, die Guinness anbieten wollen, müssen sich regelmäßigen Prüfungen unterziehen, ob das Zapfen korrekt gemacht wird. Wenn man die Prüfung bestanden hat, dann erst ist es dem Brauhaus gestattet, Guinness auszuschenken. 

Während meiner Zeit in Dublin habe ich auch einen Ausflug (auf eigene Faust) gemacht, der mich in die
Wicklow Mountains und zu den Ruinen von Glendalough geführt hat. Da ich kein Auto gemietet hatte (ich hasse Autofahren 😄), war ich auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen. Innerhalb der Stadt funktioniert das ganz gut und auch, wenn man größere Strecken zurücklegen muss, klappt das super, aber wehe, du willst etwas wenige Kilometer außerhalb der Stadt erkunden (in meinem Fall etwa 40 km). Das war mal eine Odyssee. Mit dem Bus ging es erst so 1,5 Stunden in die Pampa. 😂 Ich bin an einer Haltstelle ausgestiegen, die als solche gar nicht erkennbar war und stand erstmal da. Es gab keinerlei Hinweis darauf, dass von dort der Bus zu den Ruinen abfahren sollte. Ich bin dann zu einer nahegelegenen Tankstelle gelaufen und habe den Tankwart gefragt. Als Antwort bekam ich: "Ich hab hier noch nie einen Bus gesehen." 😆 Aber da ich nichts Anderes geplant hatte, habe ich gewartet und... wohooo 🙌...es kam ein kleiner Bus (in dem etwa 10 Personen Platz hatten), der mich zu den Ruinen gebracht hat. Und ja, es hat sich wirklich gelohnt! 😍


Die
Klostersiedlung wurde die im 7. Jahrhundert gegründet. Der 33 m hohe Rundturm diente den Mönchen als Zuflucht bei Wikingerüberfällen. Hier bewahrten sie auch ihre Bücher, Kelche und Reliquien auf, um diese vor Plünderungen zu schützen.


Weiterhin bieten die Wicklow Mountains wirklich schöne Wanderwege. 😍 Ich bin dann auch einen kleinen Rundweg gelaufen. Leider nicht so lange, wie ich es gerne gemacht hätte, da ich auf die Uhr schauen musste, um den Bus zurück nicht zu verpassen. Das wäre es noch gewesen, wenn ich dort im Niemandsland gestrandet wäre. 😅



Neben meiner Faszination für Kirchen (hier geht es mir insbesondere um die Architektur) besuche ich auf meinen Reisen auch (so gut wie) jede/s Burg, Festung oder Schloss. Aus diesem Grund durfte auch ein Besuch im Dublin Castle nicht fehlen. Das Schloss wurde im 13. Jahrhundert von den Anglo-Normannen, die Irland zu Beginn des 12. Jahrhunderts eroberten, ausgebaut. 



Diesen Raum (Bild unten) musste ich einfach fotografieren. 😄 Hier haben die Single-Frauen einen Dinner- oder Ballabend gemeinsam ausklingen lassen. Verheiratete nicht erwünscht. 😅


Für Familien mit Kindern ist das "National Leprechaun Museum" empfehlenswert. Die Museumsführer:innen erzählen in jedem Raum sehr eindrucksvoll und schauspielerisch die irischen Legenden. Kinder wurden aktiv eingebunden und konnten beim Erzählen und Sagenraten unterstützen.


Und jetzt zu zwei weiteren Highlights in Dublin: Führungen im Croke Park sowie im Kilmainham Gaol. 😎

Es war eigentlich purer Zufall, dass ich noch an der Führung im Croke Park, dem wichtigsten Stadion Dublins sowie Sitz der GAA (Gaelic Athletic Association), teilnehmen konnte. Ich hatte an diesem Nachmittag noch Zeit und bin auf gut Glück zum Stadion gelaufen und kam ca. 5 Minuten vor Beginn der Führung an. Außerdem hatte ich eine quasi Privatführung, denn außer mir nahm an der Führung nur noch ein Mutter-Sohn-Paar teil. 😁


Die beiden Nationalsportarten Irlands sind Hurling und Gaelic Football. Hurling ist eine der schnellsten Mannschaftsportarten der Welt und seit 2018 immaterielles Weltkulturerbe der UNESCO. Gaelic Football vereint Rugby und Fußball und weist zu beiden Ähnlichkeiten auf. Bei beiden Sportarten sind die Spieler:innen ehrenamtlich aktiv und in ihren "echten" Leben Lehrer:innen, Ärzt:innen o. ä. 

Bis 1971 (Rule 27 "The Ban") wurden Mitglieder:innen der GAA sogar aus dem Verein verstoßen, wenn sie an einem nicht gälischen Spiel teilgenommen oder sich eines angeschaut haben. 


Ein bedeutendes Datum für den Croke Park ist der 21. November 1920 ("("erster) Bloody Sunday"), als britische Soldaten das Gaelic Footballspiel stürmen und wild um sich schießen. 14 Tote, darunter der 24-jährige Spieler Michael Hogan sowie 70 Verletzte bleiben zurück. 


Das Gefängnis Kilmainham Gaol wurde 1796 gebaut und ist insbesondere geschichtlich bedeutend, weil hier die irischen Rebellenführer des Osteraufstandes gefangen gehalten und im Mai 1916 hingerichtet wurden. Nachdem Irland seine Unabhängigkeit erhalten hat, wurde das Gefängnis im Jahr 1924 geschlossen. In den 60er Jahren wurde es restauriert und zu einem Museum umgebaut.

Kilmainham Gaol diente verschiedenen Filmen als Kulisse, darunter auch Paddington 2. Außerdem drehte hier die Band U2 das Video zu ihrem Titel "A Celebration". 


Wo hab' ich gut gegessen... 😋

Cornucopia - veganes Restaurant


Den Pub J. W. Sweetman fand ich so toll, dass ich an zwei Abenden dort essen war. Die Atmosphäre war super, das Essen top und die Bedienung freundlich. Und mehrmals in der Woche gibt es auch Live Musik. 


An einem Abend hat eine Jazz-Band gespielt (im unteren Bild im Hintergrund zu sehen). Ich würde mal sagen, ich hatte mir den besten Platz ergattert. 😁


Wer mal in einem Pub der gehobeneren Klasse dinieren möchte, dem kann ich Davy Byrnes empfehlen. Das Essen und auch der Service waren spitze, für meinen Geschmack war mir alles aber etwas zu "steif". 😅


Das Powerscourt Townhouse habe ich bei einer Stadtführung kennengelernt. Ohne diese Führung hätte ich dieses etwas andere Shopping Center überhaupt nicht wahrgenommen, da es von außen relativ unscheinbar ist. Es ist wirklich lohnenswert, durch die Gänge des Stadthauses zu flanieren und sich die kleinen Boutiquen anzuschauen. Zu Erfrischung bin ich dann im Little Pyg eingekehrt.


Und last, but not least - The Church. 👍 Seit 2007 kann man hier in der ehemaligen St. Mary's Kirche essen, trinken, irischer Musik lauschen oder auch irische Tänzer:innen bewundern. Es echtes Highlight! 😊



...und auf geht's nach Galway 😎...

Eure Alexandra 😊

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