Madeira-Reise mit meiner Omi
Tag 1 - Ankunft auf der Blumeninsel
Heute, zum Glück nicht in allzu früher Stunde, ging es für uns auf die Blumeninsel - Madeira. 😍
Nach vier Stunden Flug (und einigen Turbulenzen 🙈) landeten wir abends wohlbehalten auf dem Cristiano Ronaldo Flughafen. Ich hatte mir davor total die Gedanken wegen der Landung gemacht, da diese, aufgrund der Winde auf Madeira, immer noch als gefährlich gilt und die Piloten eine Spezialausbildung benötigen. Bis vor einigen Jahren war die Landebahn mit 1.600 m Länge zudem eine der kürzesten. Mittlerweile wurde sie auf 3 m dicken Betonpfeilern auf 2.800 m ins Meer hinein (... "beruhigend"... 🫣) verlängert.
Nachdem wir im Hotel, dem "Alto Lido" in Funchal angekommen sind, war unser einziges erklärtes Ziel nur noch, schnell was zwischen die Zähne zu bekommen. 😅😋
Und morgen wird die Insel erkundet! 🤗
Tag 2/1 - Besuch der Hauptstadt
Zunächst ein paar Fakten zu Madeira. 🤓 Die Insel ist lediglich ca. 57 km lang und 22 km breit. "Madeira" heißt übersetzt "Holz", denn als die Entdecker João Gonçalves Zarco, Bartolomeu Perestrelo und Tristão Vaz Teixeira im Jahr 1419 die Insel betraten, fanden sie nichts weiter vor als Bäume, Büsche und Blumen. 😁
Madeiras Hauptstadt ist Funchal, was so viel bedeutet wie "viel Fenchel". "Funcha" heißt "Fenchel" und durch das Anhängen von "-al" gibt man an, dass es viel davon gibt. 😄 Den Namen hat die Stadt tatsächlich dem vielen Fenchel zu verdanken, der hier gewachsen ist. 🌱
Erster Stopp war die Altstadt, genauer die "Rua de Santa Maria". Seit 2011 werden hier im Rahmen eines Kunstprojekts die Türen bemalt.
Danach haben wir die Markthalle besucht. Ich habe noch nie so viel verschiedenes, buntes Obst und Gemüse gesehen. 😍
In der Fischhalle konnte man außerdem den berühmten Schwarzen Degenfisch aus nächster Nähe betrachten. Dieser Tiefseefisch ist auf Madeira eine Delikatesse.
Auf dem Weg zur nächsten Attraktion, einer Weinprobe 🍷😎 habe ich mir noch eine Stärkung in Form eines leckeren Pastel de Nata gegönnt. 🤤
Tag 2/2 - Wein & (noch mehr) Blumen
Danach ging es zu einer Weinprobe in die älteste Weinkellerei für Madeira Wein. 🍷 Blandy's Wine Lodge gibt es bereits seit 1913. Madeira Wein ist ein Likörwein, ähnlich dem Portwein. Madeira Wein wird erhitzt und ist angeblich zufällig entstanden, Seeleute stellten nach ihren Schiffsreisen durch die Tropen fest, dass sich der Geschmack nach der Hitze zum Besseren verändert hat. 😋
Der Madeira Wein von 1920 (s. u. eine Abbildung) kostet 2.301 € pro Flasche.
In angeheitertem Zustand 😅 machten wir uns auf den Weg zum Botanischen Garten. Da wurde mir auch mal wieder bewusst, dass ich sowas von keine Ahnung von Pflanzen habe. 😂
Diese Frucht heißt "Monstera deliciosa" oder "Philodendrenfrucht" bzw. im herkömmlichen Sprachgebrauch auch einfach "Ananasbanane", da sie nach einem Mix aus Ananas und Banane schmeckt. 😋 Aber Achtung: die Frucht darf erst gegessen werden, wenn die Schuppen sich von alleine lösen, in unreifem Zustand ist sie giftig. 🙈
Tag 2/3 - In 580 m Höhe
Bevor es zurück ins Hotel und zum leckeren Abendbüffet 😋 gegangen ist, haben wir noch einen Abstecher zur Aussichtsplattform "Cabo Girão" gemacht. Hier befinden sich einige der höchsten Kliffe der Welt, mit 580 m über dem Meeresspiegel. 🫣 Es hat mich echt viel Überwindung gekostet die gläserne Plattform zu betreten bzw. Fotos zu machen. 😅 Aber ich habe es geschafft! 💪
Nach dem Essen haben wir den Abend (Spoiler-Alarm: jeden Abend 😄) an der Hotelbar ausklingen lassen. 😁 Es gab jedes Mal eine andere Band oder Show, die aufgetreten ist. An diesem Abend konnten wir eine Folklore-Gruppe bewundern, die in traditioneller Kleidung madeirische Tänze und Lieder vorführte. Und ich musste auch aktiv werden. 💃
An diesem Abend habe ich auch meinen ersten Poncha getrunken: Zuckerrohrschnaps mit Bienenhonig und verschiedenen Säften. Traditionell mit Orangen- und/oder Zitronensaft. Ich hatte meinen mit Mangosaft. 🍹
Tag 3/1 - In die Natur
Heute haben wir unsere erste (wenn auch kurze) Levada-Wanderung gemacht. 🚶♀️🚶 Levadas sind künstlich angelegte Wasserkanäle, die die gesamte Insel durchziehen und Wasser von den feuchteren Gebieten zu den trockeneren Gebieten transportieren. Mittlerweile werden Levadas auch zur Stromerzeugung genutzt und sind eine Attraktion für Tourist*innen, die an ihnen entlangwandern.
Wir sind der "Levada Velha", die uns durch einen Lorbeerwald geführt hat bis zum Aussichtspunkt "Balcões" gefolgt. Die Natur ist wirklich traumhaft. 😍 Alles ist grün und es blüht überall, hab mich gefühlt, wie in einem Urwald. 😅 Oben hat es dann ziemlich gut gewindet, generell war es um Einiges kühler als unten im Tal, aber der Ausblick hat sich definitiv gelohnt. Wir hatten einen tollen Blick auf die Insel und auf die höchsten Gipfel Madeiras, die bis an die Wolkendecke reichten - den Pico Ruivo und den Pico das Torres.
Auf dem Weg zu unserem nächsten Agendapunkt des Tages, den weltberühmten Madeira-Häusern, haben wir noch einen kurzen Fotostopp eingelegt: fantastisches Panorama inklusive! 🤩
Tag 3/2 - Santana & Porto da Cruz
Den Mittag verbrachten wir in Santana, einem knapp 3.000 Einwohner*innen großen Städtchen, in dem die berühmten Madeira-Häuser stehen. Die traditionell mit Stroh gedeckten Bauernhäuser sind größtenteils nur noch eine Attraktion für Tourist*innen, jedoch gibt es noch ca. 20 Familien, die tatsächlich in diesen Häusern wohnen. Das Leben in einem Madeira-Haus wird vom Staat subventioniert, da das Dach etwa alle 4 Jahre erneuert werden muss.
Das Rathaus von Santana.
Ein bewohntes Madeira-Haus.
Danach ging es weiter nach Porto da Cruz in die Zuckerrohrfabrik "Engenhos do Norte" und wir konnten dort den Zuckerrohrschnaps probieren - die wichtigste Zutat für den Poncha. 😁
Im 15. und 16. Jhd., als Zucker noch das "Weiße Gold" genannt wurde, war Madeira der wichtigste Zuckerhersteller. Diese Vormachtstellung verlor das Land jedoch als andere Kolonien, allen voran Brasilien, viel billigeren Zucker lieferten.
Auf dem Weg zurück Richtung Hotel legten wir nochmal einen Halt ein, bei dem wir einen tollen Blick auf die ehemalige Insel-Hauptstadt, Machico, hatten.
Tag 4/1 - Levada v. Rochão nach
Choupana
Heute sind einige von uns aktiv geworden! 💪 In ca. 750 m Höhe ging es über Stock und Stein, aber vor allen Dingen durch sehr viel Matsch 😅 an einer alten, nicht mehr genutzten Levada entlang.
Auch heute hat man sich wie in einem Urwald gefühlt, um einen herum nur Grün und zwischendurch bunte Farbtupfer. 🌳🌺🌴 Die Wanderung hat wirklich Spaß gemacht und zwischendurch hatte man einen fabelhaften Blick aufs Tal! 😍 Von Madeiras Pflanzenwelt bin sogar ich, als "Frau mit einem schwarzen Daumen", echt begeistert. 😄
Kurz nach dem Mittag waren wir auch schon wieder im Hotel und hatten bis zum Abendessen den Nachmittag "frei". 😁 Und so nahm ich die Gelegenheit direkt wahr, um Funchal nochmal auf eigene Faust zu erkunden.
Tag 4/2 - Ab nach Funchal
Von unserem Hotel waren es etwa 45 mins zu Fuß bis ins Stadtzentrum. Vorbei ging es am "Denkmal der Freiheit", dem Haus von Cristiano Ronaldos Mutter und seinem Ebenbild in Bronze gegossen 🤣 zum Hafen. Dort legt im April jeden Tag mindestens ein Kreuzfahrtschiff an. 🫣
Da wir bei unserem gemeinsamen Spaziergang durch die Stadt leider die Kathedrale von Funchal nicht besichtigt hatten, wollte ich dies unbedingt noch nachholen. Für mich gibt es keinen Urlaub ohne Kirche(n)! 😄 Aber ich hatte auch dieses Mal kein Glück, denn die Kirche war am Nachmittag geschlossen. 😓
Ich bin dann zum Rathaus geschlendert und von dort nochmal Richtung Meer.
Dabei konnte ich dem Auslaufen der "Santa Maria", einer Nachbildung von Christoph Kolumbus' Flaggschiff zusehen. ⛵️
Auf dem Weg zurück zum Hotel habe ich noch einen Abstecher durch den Santa Carina Stadtpark gemacht, von hier aus hat man einen wunderschönen Blick auf Funchal 😍 und konnte das Reid's Palace bewundern. Das 5-Sterne-Luxushotel hat schon viele berühmte Gäste beherbergt, u. a. die Kaiserin Sissi, Winston Churchill oder Charlie Chaplin.
Abends war wieder Bar-Action angesagt. 🍹😁
Tag 5/1 - Der Süden
Am Vormittag besichtigten wir zwei Ortschaften im Süden der Insel. 😃
Unser erster Halt war Câmara de Lobos, nach Funchal die zweitgrößte Stadt Madeiras. Berühmtheit hat sie vor allem dadurch erlangt, dass sie Winston Churchill zu Gast hatte und von ihm auf einem seiner Gemälde verewigt wurde.
Weiter ging es nach Ribeira Brava. Dort steht die "Igreja Matriz de São Bento", eine der ältesten Kirchen. Eine weitere Besonderheit ist der Kirchturm, dessen Spitze mit weißen und blauen Fliesen verziert ist. Echt schnuckelig. 😊
Sehr interessant war der Spaziergang durch eine Bananenplantage. 🤓 Eine der Haupteinnahmequellen der Insel, neben Tourismus, Zuckerrohr und Madeira Wein, ist der Export von Bananen. Deswegen sind auf der Insel Bananenstauden soweit das Auge reicht. 🍌 Was mir überhaupt nicht klar war, eine Bananenstaude lebt nur ein Jahr und "produziert" auch nur eine einzige "Traube" mit Bananen. Danach stirbt sie, aber mindestens eine neue Staude wächst bereits nach. 🌱
Auf geht's nach Calheta... und zu Poncha und Bolo de mel! 😁😋
Tag 5/2 - Poncha &
Naturschwimmbecken
In der "Engenhos de Calheta", der Zuckerrohrfabrik von Calheta konnten wir einen traditionellen Poncha (mit Orangen- & Zitronensaft) probieren sowie den leckeren Bolo de mel (Honigkuchen) und Honigkekse kosten. 🤤
In der Fabrik wird jedes Jahr ein 50 kg schwerer Bolo de mel hergestellt, der dann im darauffolgenden Jahr gegessen wird. Der madeirische Honigkuchen ist ein Jahr lang haltbar.
Den restlichen Nachmittag verbrachten wir in Porto Moniz. 🤩 Die Einwohner*innen des Örtchens verdienten sich früher ihren Unterhalt mit Fischerei und Walfang. Heutzutage ist der wichtigste Erwerbszweig der Tourismus. Die meisten Besucher*innen kommen vor allem wegen der natürlich entstandenen Badebassins im Vulkangestein nach Porto Moniz. 🏊♀️
Schutz vor der Brandung bietet zudem die vorgelagerte kleine Felsinsel "Ilhéu Mole", auf der sich der Leuchtturm "Farol do Porto Moniz" befindet.
Tag 6 - Das Machico-Tal
Heute stand die zweite "große" Lavada-Wanderung auf dem Programm. Dieses Mal waren wir im Machico Tal, das auch als das "Mimosa-Tal" bekannt ist, unterwegs.
Und für mich war das wirklich die schönste Wanderroute, die wir bis dato gemacht hatten! 😍 Gleichzeitig war sie auch ganz anders als die beiden vorhergehenden. Diese hatten uns ja eher durch Wälder geführt, aber heute ging es (fast) nur an Gemüsegärten entlang. Und einen Gemüsegarten auf Madeira bestellen, ist wirklich kein Zuckerschlecken. 🙈 Aufgrund der steilen Hänge sind Fitness und Ausdauer wichtige Voraussetzungen. 💪
Außerdem hatte man eine herrliche Sicht auf die Desertas Inseln. Das sind drei Inseln, die menschlich unbewohnt, jedoch 25 dort lebenden Mittelmeer-Mönchsrobben ein Zuhause bieten. ☺️
Am Abend an der Hotelbar war (mal wieder) Cocktail-time angesagt. 🍹😁 Ich hatte zum ersten Mal einen Limoncello Spritz. Kann ich wirklich empfehlen. 😋
Tag 7/1 - Monte & Eira do Serrado
In aller Frühe fuhren wir nach Monte, einem Ort oberhalb von Funchal. Einige von uns wollten eine Fahrt mit dem Korbschlitten wagen und wir wollten vor dem Ansturm der Kreuzfahrer-Touris dort sein. 😅
Man fährt eine Strecke von ca. 2 km den Caminho do Monte runter nach Funchal. Die Kufenschlitten haben keinerlei Lenkung oder Bremsen, sondern werden von zwei "Gondolieri" gesteuert und gebremst. 🫣
Für mich hat sich das so schlimm wie Achterbahnfahren angehört und deswegen haben meine Omi und ich und noch ein paar andere gerne darauf verzichtet 😅 und stattdessen die Wallfahrtskirche "Nossa Senhora do Monte" besucht. Die 1818 eingeweihte Kirche ist die letzte Ruhestätte des österreichischen Kaisers Karl I. 🤓
Nachdem wir die anderen nach ihrer halsbrecherischen Tour eingesammelt hatten, ging es auf engen, serpentinreichen Straßen hoch hinaus. Unser Ziel war der Aussichtspunkt "Eira do Serrado", in 1.096 m Höhe hatte man einen fantastischen Blick auf das "Nonnental" (Curral das Freiras). Aufgrund seiner abgeschiedenen Lage und ursprünglich schweren Zugänglichkeit bot das Tal Schutz vor Angriffen und Verfolgung. Daher flohen 1566 Nonnen aus Funchal hierher, um sich und ihren Klosterschatz in Sicherheit zu bringen.
Auf diesen "Höhen-Schock" gab es dann einen Kirschlikör zur Beruhigung. 🤣
Tag 7/2 - "Aller guten Dinge sind
Drei."
Den Nachmittag hatten wir dann wieder zur freien Verfügung. Meine Oma wollte lieber an den Pool und ich habe einen weiteren Versuch gestartet, endlich das Innere der Kathedrale sehen zu können, denn "Aller guten Dinge sind Drei." 😁
Und dieses Mal hat es auch geklappt! 🥳
Außerdem habe ich dann noch die "Igreja do Colégio" (1647) besichtigt. Die ehemalige Jesuitenschule war bis ins 19. Jhd. der größte Gebäudekomplex in Funchal.
Das dritte Highlight war dann noch, dass ich die "Santa Maria" auch aus der Nähe bewundern konnte. 😯
Unseren letzten Abend auf Madeira 😭 verbrachten wir nicht im Hotelrestaurant, sondern unsere Reiseleiterin führte uns in ein Restaurant aus, in dem wir "Espetadas", traditionell portugiesische Fleischspieße, probieren konnten. Außerdem gab es als Vorspeise die madeirische Tomatensuppe mit Zwiebeln und einem pochierten Ei sowie als Dessert einen Mangopudding. Yummy!! 🤤