Rastatts Schlösser - Barockschloss Rastatt

Schloss Rastatt

Obwohl ich in Rastatt aufgewachsen bin, war ich noch nie bewusst bei einer Führung durch das Rastatter Schloss. Klar, als Kind musste ich mit der Schule, im Zuge des Geschichtsunterrichts eine Führung über ich ergehen lassen und auch von meinen Eltern wurde ich als Jugendliche das ein oder andere Mal aufgrund eines Verwandtenbesuchs durchs Schloss "getrieben", 😅 😂 aber es war nie wirklich freiwillig. Bis jetzt!

Im vergangenen Jahr, als ich kurzzeitig zurück nach Rastatt gezogen bin, haben mich Freunde aus Köln besucht und mit ihnen habe ich mich, ganz freiwillig, auf einen Rundgang durch das Barockschloss begeben. 👸 🤓


1697 begann der Bau der ältesten Barockresidenz am Oberrhein. Auftraggeber war Ludwig Wilhelm von Baden-Baden, auch als "Türkenlouis" bekannt.


Das Schloss wurde nach dem Vorbild Versailles errichtet, wo zur damaligen Zeit der "Sonnenkönig" Ludwig XIV. und Pate Ludwig Wilhelms regierte.

Nachdem man das Schloss durch den Ehrenhof betreten hat und durch den Eingangsbereich hindurchgeschritten ist, gelangt man über zwei prunkvolle Treppenhäuser in das Herzstück des Haupthauses - den Ahnensaal. Vorher passiert man die Nachbildung des Jupiters bzw. "Goldenen Mannes", den man auch auf dem Dach sehen kann und der Blitze Richtung des damaligen Feindes, Frankreich, schleudert.




Der große Festsaal erhielt seinen Namen, da ihn zahlreiche Gemälde der Markgrafen von Baden schmücken. Auf dem riesigen Deckenfresko wird die Aufnahme des Herkules in den Olymp gezeigt, was natürlich als Sinnbild für den Ruhm und Erfolg des Markgrafen gilt. Die Decke wird weiterhin von zahlreichen gefangenen Osmanen gestützt, was Ludwig Wilhelms Siege in den Türkenkriegen darstellen soll und ihm dadurch auch seinen Spitznamen einbrachten.



Man durchschreitet die prunkvollen Räumlichkeiten und kann die bestickten Wandbehänge und fein gearbeiteten Kaminöfen bestaunen.





Außerdem besichtigt man die Paradeschlafzimmer des Markgrafen und seiner Ehefrau, Markgräfin Sibylla Augusta. In diesen Räumlichkeiten bzw. Betten wurde nie geschlafen, sondern sie dienten ausschließlich dem Hofzeremoniell und dazu, Gäste zu empfangen.





Ludwig Wilhelm erlebte die Fertigstellung des Schlosses, im Jahr 1722, nicht mehr. Er war bereits mehrere Jahre vorher, 1707, an einer Kriegsverletzung gestorben. Die finalen Bauarbeiten beaufsichtigte die Markgräfin Augusta Sybilla, die nach dem Tod ihres Ehemannes bis zur Volljährigkeit ihres ältesten Sohnes, 1727, Regentin der Markgrafschaft Baden war.

Doch die Vollendung des Barockschlosses war nicht das einzige Bauprojekt der Markgräfin... es gibt noch ein weiteres Schloss, das ihr die Stadt zu verdanken hat. 😉 Kommt mit uns lasst euch bezaubern! 

Das Rastatter Schloss ist zudem Schauplatz zwei bedeutender Ereignisse gewesen:

1) 1714 wurde in den Räumlichkeiten des Schlosses der "Rastatter Frieden" vereinbart. Dieser sorgte dafür, dass der spanische Erbfolgekrieg (1701-1714) beendet wurde.


2) Zwischen 1946 und 1954 fanden im Ahnensaal die "Rastatter Prozesse" statt. In 20 großen Strafverfahren mit mehr als 2.000 Angeklagten wurde gegen Verantwortliche der NS-Diktatur Recht gesprochen.


Mein Fazit: Das Schloss ist wirklich einen Besuch wert und die Führung gibt einen guten Überblick über Rastatts Geschichte des 17. und 18 Jhd., mit einigen Schwenks in die jüngere Vergangenheit. 😃 


Habt ihr in eurer Stadt auch ein Schloss oder gar mehrere Schlösser? Habt ihr diese auch schon mal von innen besichtigt? Lasst es mich gerne wissen. 

Eure Alexandra 😊



Informationen zur Führung:
  • Webseite Residenzschloss Rastatt
  • Wann: Führungen finden zu verschiedenen Uhrzeiten statt, je nach Jahreszeit
  • Eintritt: 10 € für Erwachsene; keine Voranmeldung nötig
Im Preis inbegriffen ist auch der Eintritt in das Wehrgeschichtliche Museum.


Informiert euch vorab am besten nochmal auf der Webseite oder direkt telefonisch bevor ihr hingeht, falls sich etwas geändert haben sollte. 

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