Irland-/Nordirlandreise - Belfast

Belfast

Belfast ist wirklich so ganz anders als Dublin und Galway. Es ist düsterer und, mir kam es jedenfalls so vor, die Stimmung ist allgemein gedrückter. Während einer Führung (kommt später noch) wird mir klarer was dahintersteckt...

Aber erst einmal stattete ich der 1845 gegründeten Queen's University einen Besuch ab. 🤓




Da ich während meiner ganzen Reise immer richtig Glück mit dem Wetter hatte, wollte ich mich nicht durch den anhaltenden Regen runterziehen lassen. In meinem Hotel hatte ich den Tipp bekommen, das Titanic-Museum zu besuchen. Obwohl ich kein großer Museumsfan bin, hatte ich an dem Tag keine anderen Pläne und wollte dem Ganzen eine Chance geben. 

Und es hat sich total gelohnt! 😍 Das Museum ist wirklich einen Besuch wert. Man erhält eine Menge Informationen zur Titanic, aber auch zur damaligen Zeit oder allgemein zum Schiffsbau. Ich wusste z. B. überhaupt nicht, dass die Titanic in Belfast ihre verhängnisvolle Fahrt begonnen hat oder dass einer der Gründer der Schiffswerft "Harland & Wolff", die die Titanic gebaut haben, Hamburger war.





Nach einem lehrreichen Nachmittag ging es auf dem Weg zurück ins Hotel am Uhrenturm und der ältesten Bibliothek Belfasts vorbei. 


Die Albert-Memorial-Clock ist ein 34,4 m hohes Gebäude, das zum Gedenken an den verstorbenen Mann von Queen Victoria gebaut wurde (1865-1870). 
 


Wie ihr wisst, steh ich total auf Bücher! 😁 Deswegen durfte natürlich ein Abstecher in die Linen Hall Library (1788) nicht fehlen. 


Am nächsten Tag habe ich eine der besten und geschichtsträchtigsten Touren meiner Reiselaufbahn gemacht: einen dreistündigen Rundgang entlang der Peace Line. 



Die Barriere wurde 1969 errichtet, um pro-irische Republikaner von pro-britischen Unionisten zu trennen. Auf den Straßen wurden regelrechte Kriege ausgefochten, bei denen Tausende, auch Frauen und Kinder, getötet wurden. Erst seit 1998 herrscht hier so etwas wie "Frieden".




Die Führung war richtig gut gemacht: erst wurden wir von einem katholischen Reiseführer auf der katholischen Seite begleitet und nach etwa 1,5 Stunden wurden wir auf die andere Seite geführt und einem protestantischen Reiseführer übergeben. Beide Reiseführer haben alles hautnah miterlebt, da sie dort aufgewachsen sind. 
Das Traurige war wirklich, dass sich beide Seiten im Recht gesehen haben, aber etliche Verluste zu verzeichnen hatten. Die Straßen waren mit unzähligen roten Kreuzen gesäumt, die immer dann aufgehangen wurden, wenn es aufgrund von Attentaten Tote gab.



Heute habe ich einen Tagesausflug zu einer der UNESCO-Weltkulturerbstätten gemacht, dem Giant's Causeway. Auf dem Weg dorthin haben wir verschiedene tolle Stopps eingelegt.

Erster Halt war Carrickfergus Castle (1177-1195), das 1690 von Wilhelm III. erobert wurde. Er wurde auch William "The Orange" genannt, da er der "Erfinder" der orangenen Karotte war. Um seine Verbundenheit mit den Holländern Ausdruck zu verleihen, hatte er angeregt, dass mit Karotten, die vorher lila oder weiß waren, experimentiert wird und diese in Orange gezüchtet werden. Diese Karottenart hat sich dann weltweit durchgesetzt. 




Danach ging es weiter zu den Cushendun Caves. Die etwa 400 Mio. alten Höhlen bildeten in Game of Thrones die Kulisse für die Sturmlande.
 







Dritter Stopp auf unserer Reise zur Küste waren die Dark Hedges. 💕 Dabei handelt es sich um eine Buchenallee mit über 150 Bäumen, die um 1775 James Stuart entlang der Zufahrtsstraße zu seinem Anwesen pflanzen ließ. Und auch hier haben wir einen weiteren Drehort von Game of Thrones... denn die Dark Hedges repräsentierten die "King's Road" 👸 der Serie (schaut euch Staffel 2, Folge 1 an 😉).




2016 fegte "Gertrude" über Nordirland und zerstörte auch einige der legendären Bäume. Anstatt jedoch nur zu trauern, schnitzten die Nordiren aus den gefallenen Bäumen 10 kunstvolle Türen, die eine Geschichte einer Episode aus der 6. Staffel erzählen. Die Türen wurden übers gesamte Land verteilt und befinden sich nun in ausgewählten Bars/Restaurants. Eine Tür haben wir in der Gaststätte "Fullerton Arms" entdeckt. 🥳



Am frühen Nachmittag haben wir dann die Küste erreicht. 🤩



Giant's Causeway besteht aus etwa 40.000 Basaltsäulen, die etwa 60 Mio. Jahre alt sind. Geologen sagen, dass die Säulen durch die Abkühlung heißer Lava entstanden sind. 




Laut einer irischen Legende hat der Riese Fionn Mac Cumhaill die Feldinformation geschaffen, um nach Schottland zu gelangen und dort seinen Widersacher Benandonner zum Kampf herauszufordern. Aber der Bau hatte ihn so erschöpft, dass er sich nicht mehr in der Lage sah, Benandonner zu besiegen. Deshalb verkleidete er sich als Baby und versteckte sich vor dem schottischen Riesen. Als dieser kam, sagte ihm Fionns Frau, dass Fionn gerade nicht da sei. Benandonner sah dann das "Baby" und bekam es mit der Angst zu tun, denn bei einem so großen Baby müsste der Vater furchteinflößend groß sein. Er floh zurück nach Schottland und zerstörte dabei den von Fionn errichteten Damm. 



An meinem letzten Tag in Belfast habe ich zuerst die St. Anne's Kathedrale besichtigt und danach dem Rathaus noch einen Besuch abgestattet. 








Und während meines Flanierens durch die Straßen bin ich an der Kneipe "Dark Horse" vorbeigekommen und habe zufälligerweise eine weitere Game of Thrones-Tür entdeckt. 😅





Damit ist eine wunderschöne Reise leider zu Ende gegangen. Aber mich hat Irland bzw. Nordirland nicht nur landschaftlich, sondern auch geschichtlich sehr beeindruckt! Und ich komme auf jeden Fall wieder! 😎

Eure Alexandra 😊


P. S.: In Belfast war ich in einem richtig fancy Hotel, dem House Belfast Hotel. Nicht nur die Lage bzw. das Zimmer waren toll, sondern auch das Essen und der Service waren top! Hier ein paar Eindrücke...




Kommentare

Top Posts

175 Jahre Badische Revolution

Lichterfestival in Karlsruhe

Lichterfestivals in Köln