Die Weltreligionen in Köln

Die Synagoge in Köln

Ein Freundin von mir versucht schon seit Langem einen Platz bei einer Führung in der Kölner Synagoge zu bekommen und heute hat es endlich geklappt... und ich bin auch dabei. 😅


Die Synagoge wurde 1899 eingeweiht. Die jüdische Gemeinde in Köln besaß insgesamt sieben Synagogen, die jedoch alle in der Reichsprogromnacht 1938 zerstört bzw. beschädigt wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte sich Konrad Adenauer dafür ein, die Synagoge in der Roonstraße wieder neu aufzubauen. Die Wiedereröffnung fand 1959 statt. Das Gotteshaus dient auch als Versammlungshaus und verfügt über ein koscheres Restaurant, eine Bibliothek, ein Museum, ein Jugendzentrum sowie einen Festsaal.


Im Gebetsraum können bis zu 1.400 Personen einkehren, 800 Männer und 600 Frauen. Sie sitzen während des Gebets (ein Gottesdienst geht ca. 3 Std. 😲) getrennt voneinander, die Frauen oben, die Männer unten. Vorne im Altarraum ist der Thoraschrein, das Ewige Licht und die Kanzel, von der aus der Thora vorgelesen wird. Falls noch nicht bekannt, das Alte Testament ist ein copy/paste der Thora. 🙃 Genau wie im Islam sind im Judentum menschliche oder tierische Darstellungen in den Gebetshäusern verboten.


Außerdem haben wir erfahren, dass an "Schabbat" (hebr. "ruhen","aufhören"), dem wichtigsten jüdischen Feiertag Jüdinnen und Juden nicht arbeiten, kochen oder das Licht anschalten dürfen, keine elektrischen Geräte benutzen, nicht Auto-, Bus-, Bahn oder Schifffahren... und fliegen geht natürlich auch nicht. 🫣 Ach ja... über Geld wird an diesem Tag auch nicht gesprochen. 🤐


Das Neujahrsfest beginnt im Judentum im September/Oktober mit "Rosch haSchana" (hebr. "Kopf"/"Anfang des Jahres"). Dieses gilt dem Gedenken und der Sühne: man bittet in den zehn Tagen Gott und seine Mitmenschen für begangene Fehler um Verzeihung. Nach dieser Zeit wird dann die Versöhnung mit Gott und seinen Mitmenschen gesucht, "Jom Kippur" (hebr. "Tag der Sühne") wird gefeiert.


Fun fact: Die Redewendung "Hals- und Beinbruch" stammt ursprünglich aus dem Hebräischen. Dort sagt man "hazlacha uwracha", um sich viel Glück zu wünschen. Die jiddische Form des Glückwunsches heißt: "hatslokhe un brokhe". Übersetzt bedeutet das in etwa "Glück und Segen". 😅😄

Und nach so viel neuem Wissen 🤓 war eine Stärkung im LU absolut notwendig! 😋




Mein Fazit: Die Führung ist ein absolutes Highlight in Köln! Wir haben nicht nur Informationen zur Synagoge, sondern auch echt viel zum jüdischen Glauben und den Traditionen erfahren.

Jetzt habe ich schon die zweite Weltreligion entdeckt. Eine fällt mir hier aber noch ein... 😉

Wart ihr schon einmal in einer Synagoge?  Lasst es ich gerne wissen.

Eure Alexandra 😊


Informationen zur Führung:

  • Webseite der Synagogen-Gemeinde Köln
  • Wann: Führungen finden immer sonntags zu verschiedenen Uhrzeiten statt
  • Eintritt: 5,00 €; eine Voranmeldung über E-Mail ist notwendig
Informiert euch vorab am besten nochmal auf der Webseite oder per E-Mail bevor ihr hingeht, falls sich etwas geändert haben sollte. 

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